Organisations-, Prozess- und Sozialinnovationen

Angesichts des seit August 2013 bestehenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder vom vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr und dem daraus entstandenen gesellschaftspolitischen Fokus auf und der steigenden Nachfrage nach qualifizierten, pädagogischen Fachkräften für Krippen, verfolgt das Projekt sowohl erkenntnis- als auch anwendungsorientierte Ziele. Zunächst sollen Erkenntnisse über arbeitsbedingte und personenbezogene gesundheitshemmende und -förderliche Faktoren, denen pädagogische Fachkräfte in niedersächsischen Krippen unterschiedlicher Träger ausgesetzt sind, generiert werden. Davon ausgehend wird mit den pädagogischen Fachkräften unter Berücksichtigung des pädagogischen Konzepts ein innovatives, arbeitsplatzangepasstes und zielgruppenorientiertes Konzept zum präventiven, betrieblichen Gesundheitsmanagement entwickelt, in den teilnehmenden Einrichtungen implementiert und evaluiert. Es wird erwartet, dass sich durch die neuen Formen der Arbeits- und Ablauforganisation (= Organisationsinnovation), einrichtungsinterne Veränderungen im Arbeitsprozess (= Prozessinnovation) und durch veränderte situationsangepasste und verhaltensbezogene Arbeitspraktiken der pädagogischen Fachkräfte (= Sozialinnovation) eine verbesserte Gesundheit und Arbeitsqualität für die pädagogischen Fachkräfte entwickelt.

Das Forschungsprojekt will ein präventives Interventionskonzept entwickeln, das den Arbeits- und Gesundheitsschutz der pädagogischen Fachkräfte unterstützt.
AGnEEs

Optimierung der Arbeits- und Organisationsgestaltung

Um betriebswirtschaftliche Strategien wirksam zu verfolgen, müssen mitarbeiterorientierte Arbeitsabläufe und -strukturen umgesetzt werden. Jedoch werden die pädagogischen Fachkräfte meist nicht als wesentliche Größe zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit angesehen (Sächsisches Staatsministerium, 2008). Die Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der pädagogischen Fachkräfte liegt beim Einrichtungsträger und ist durch vielfältige Arbeitsschutzgesetze geregelt. Das Forschungsprojekt will ein präventives Interventionskonzept entwickeln, das den Arbeits- und Gesundheitsschutz der pädagogischen Fachkräfte unterstützt. Durch die anwendbare und übertragbare Umsetzung dieses präventiven, interdisziplinär entwickelten Konzeptes sollen die Arbeits- und Organisationsgestaltung optimiert und die gesundheits- und präventionsbezogene Förderung des Personals erreicht werden. Die partizipative Konzeptentwicklung ermöglicht den pädagogischen Fachkräften, die für sie arbeitsplatz- und personenrelevanten Maßnahmen als integrierten Bestandteil ihrer pädagogischen Arbeit und ihrer Care-Arbeit zu realisieren und damit nachhaltig zu implementieren. Der Erhalt der Handlungs-, Beschäftigungs- und Leistungsfähigkeit der Care-Arbeit und der pädagogischen Arbeit sowie eine erhöhte Erwerbsbeteiligung werden erwartet. Somit kann der gesellschaftlichen Herausforderungen, der hohen Nachfrage nach qualifizierten und arbeitsfähigen Fachkräften, nachgekommen werden.